In einem Artikel zu einem Migrantenturnier im Fußball in Eisenhüttenstadt wurde in der taz (Redakteur Johannes Kopp) dem SV Lausitz Forst unterstellt eine ablehnende Haltung gegenüber ausländischen Sportlern zu betreiben. Dies entspricht in keiner Weise der Realität. Unser Sportverein hat über 500 Mitglieder, davon sind mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Unser Verein entstand im Jahr 2011 durch den Zusammenschluss zweier Sportvereine der Stadt und betreibt dadurch auch zwei große Sportanlagen.
Im Verein sind neben vielen deutschen Mitgliedern auch polnische Sportfreunde in nicht unerheblicher Zahl vertreten, darüber hinaus gibt es Sportler aus Afghanistan, Syrien, Russland und der Ukraine. Der Verein hat sich in diesem Jahr, mit Unterstützung des Brandenburgischen Fußballverbandes eine neue Satzung gegeben, in der die politische und religiöse Neutralität ausdrücklich betont wird. Jeder Sportinteressierte, der die Satzung des Vereins respektiert und seinen Mitgliedsbeitrag bezahlt, kann Vereinsmitglied werden und bleiben. Herr Alizada war mit seinen Kindern Mitglied des Vereins und hat ihn auf seine eigene Entscheidung hin verlassen. Er wurde weder ausgeschlossen noch zum Austritt gedrängt.
Für viele Bürgerinnen und Bürger in Forst ist das Integrationsprojekt des Bundes allerdings schwer verständlich. Wie ein Projekt das zur Abgrenzung von Zuwanderern und Einheimischen dient, ein Integrationsprogramm darstellen soll, ist für viele Menschen hier nicht nachvollziehbar. Besser wäre es gewesen, die Mittel bundesweit in bestehende Sportvereine zu investieren, die dann damit aktive Integrationsarbeit hätten betreiben können. In unserem Verein arbeiten dutzende Trainer und Übungsleiter ehrenamtlich, sie betreuen insgesamt 15 Nachwuchsmannschaften, organisieren Turniere und pflegen ihre Sportanlagen. Wenn ein Verein, wie die Forster Löwen nicht am aktiven Spielbetrieb teilnimmt, kann auch keine Einladung zu Turnieren erfolgen.
Natürlich verschließen wir auch nicht unsere Augen vor Hass und Gewaltandrohungen. Die Entwicklung ist aber kein regionales, sondern ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem. Allerdings ist es nicht hilfreich öffentlich Behauptungen über Bedrohungen aufzustellen und dann aus Angst sie nicht zur Anzeige zu bringen. Die öffentliche Erklärung in ihrer Zeitung steht jetzt im Raum und kann nicht widerlegt werden. Damit werden solche Meldungen zum Spielball von öffentlichen Auseinandersetzungen, die eher auf der Straße als im Rechtssystem ausgetragen werden. Allein die Behauptung ein Verwaltungsmitarbeiter der Stadt Forst würde Herrn Alizada benachteiligen, weil der Mitarbeiter auch Mitglied im Präsidiums des SV Lausitz ist, stellt eine bösartige Unterstellung dar.
Wir als Verein hätten es begrüßt, wenn vor solchen Artikeln eine ordentliche Recherche stattgefunden hätte die auch unserem Verein eine Positionierung ermöglicht hätte. Leider gehören solche Recherchen heute immer weniger zur journalistischen Arbeit.
Jens Ullrich & Ingo Paeschke
Präsident & Vizepräsident des SV Lausitz Forst