Gründung bis zum zweiten Weltkrieg (1907 bis 1933)

7. Abteilung der freien Turnerschaft ForstDer SV Süden Forst wurde im Jahr 1907 unter dem Namen Turn- und Sportverein Süden Forst gegründet. Als 1919 der ATSB beschloss, in Konkurrenz zum DFB eine Bundesmeisterschaft im Fußball für Arbeitersportvereine auszurichten, nahm auch Süden Forst teil. Bereits im Jahr 1919 qualifizierte man sich als Ostdeutscher Meister für die Endrunde. Am 20. Juni 1919 besiegte Süden Forst in Kassel vor 4.500 Zuschauern die TSV Cassel-Wildau überraschend hoch mit 5:1, wodurch man ins Finale einzog. Das in Leipzig stattfindende Finale wurde allerdings gegen Tuspo Fürth mit 3:2 verloren.

Ostdeutscher Meister 1925/26Auch in der Saison 1925/1926 konnten sich die Forster erneut als Meister des ATSB-Kreises Ostdeutschland für die ATSB-Meisterschaft qualifizieren. Im Halbfinale wurde gegen St. Leonhardt-Schweinau mit 2:0 gewonnen. Das Finale, welches am 29. Mai 1926 in Dresden vor 12.000 Zuschauern stattfand, verlor Süden Forst jedoch deutlich mit 1:5 gegen den Dresdner SV 1910.

In den folgenden Jahren konnte an diese Erfolge nicht mehr angeknüpft werden. 1933 wurden sämtliche Arbeitersportvereine, so auch der TuS Süden Forst, von den Nationalsozialisten aufgelöst.

Letzte Aufnahme des Vereins im Jahr 1933

Nach dem zweiten Weltkrieg (1945 bis 1990)

Aufsteiger zur Landesklasse Brandenburg 1949/50Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte über die Stationen Forst Süd, Blau Weiß Forst die Wiedergründung unter dem Namen SG Süden Forst. Zum Ende des Spieljahres 1949/50 musste ein Entscheidungsspiel mit Chemie Döbern über die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Landesklasse, der höchsten Spielklasse im Land Brandenburg, bestritten werden. Vor 5.500 (!) Zuschauern setzten sich die Forster mit 3:2 durch und erreichten nach Erfolgen gegen Pritzwalk und Finkenherd den Aufstieg. In der ersten Landesklassesaison 1950/51 wurde völlig überraschend der brandenburgische Vizemeistertitel errungen.

Im Juli 1952 traten in der DDR an die Stelle der fünf Länder auf der Grundlage des "Gesetzes über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe" 14 Bezirke, wobei die SG Süden Forst zum Bezirk Cottbus gehörte. Im selben Jahr erfolgte auf der Grundlage der DDR-Namensrichtlinien für Sportvereine die Umbenennung in BSG Einheit Forst. In ihr waren im Lauf der Jahre die Sektionen Fußball, Tennis, Kanu, Handball, Kegeln, Radsport und Leichtathletik präsent. Im Folgenden wird weiter die Geschichte des Fußballs dargestellt.

Vizemeister der Bezirksliga 1974/75In der Saison 1952/53 konnte der Abstieg aus der Bezirksliga Cottbus, der dritthöchsten Spielklasse im Spielbetrieb des Deutschen Fußballverbandes (DFV) der DDR, nicht vermieden werden. Fortan kickten die Spieler der BSG Einheit in der Bezirksklasse. Lediglich in den Spieljahren 1958, 1963/64, 1965/66, 1966/67 gelang ein Intermezzo in der Bezirksliga. Nach dem erneuten Bezirksligaaufstieg im Jahr 1973 konnte die höchste Spielklasse im Bezirk Cottbus bis zur Saison 1979/80 behauptet werden. Die größten Erfolge gelangen dabei 1974/75 mit dem Vizemeistertitel und 1978/79 mit dem dritten Platz. 1980, im Jahr des Abstiegs aus der Bezirksliga, wurde das Pokalendspiel im Bezirk Cottbus erreicht, welches gegen die BSG Lok Cottbus mit 0:1 verloren wurde. Es folgten noch acht Jahre in der Bezirksklasse, ehe nach der Saison 1988/89 der Abstieg in die 1. Kreisklasse Forst erfolgte. In dieser wurde 1989 der Kreispokalsieg erreicht. Im Jahr darauf gelang der Wiederaufstieg in die Bezirksklasse.

Nach der Wende (1990 bis 2011)

Vor dem Aufstiegsspiel in Häsen 1995/96Nach der Wende erfolgte am 30.6.1990 die Ausgründung aus der BSG Einheit Forst als reiner Fußballverein unter dem Namen SV Süden Forst. Eine erneute Strukturreform des Spielbetriebs brachte 1992 den Abstieg aus der Bezirksklasse. In den neu gegründeten Kreisligen kletterte der SV Süden Forst über die Stationen Achter, Sechster, Fünfter bis ins Spitzenfeld der Kreisliga Niederlausitz. 1995/96 vergab der SV Süden Forst durch zwei Remis zum Saisonende die Kreismeisterschaft. In den Aufstiegsspielen scheiterte das junge Team mit 0:1 und 1:1 n.V. am Häsener SV. Der zweite Anlauf zum Aufstieg in die Landesklasse endete in der Saison 1996/97 am letzten Spieltag ganz brutal gegen den Mitkonkurrenten SG Frischauf Briesen. Bis fünf Minuten vor Spielende führten die Forster gegen den direkten Konkurrenten um den Kreismeistertitel mit 1:0, was den Aufstieg bedeutet hätte. Im Anschluss an einen Eckball fand dann ein Briesener Distanzschuss den Weg ins Forster Tor und beendete alle Aufstiegsträume. Im dritten Anlauf klappte es dann ganz souverän mit dem Aufstieg in die Landesklasse Süd, der der SV Süden dann bis zur Saison 2002/03 angehörte.

Es folgten zwei Jahre Kreisliga, die zum Saisonende 2004/05 wieder ein spektakuläres Saisonfinale bereithielten. Am letzten Spieltag gastierte der Spitzenreiter FSV Spremberg 1895 auf dem Platz an der Waldstraße und benötigte einen Zähler für den Kreismeistertitel. Nach einem 1:3 Rückstand kämpfte sich der SV Süden vor 650 Zuschauern über den 2:3 Halbzeitstand zum 3:3, ehe in den letzten zehn Minuten alle Spremberger Dämme brachen und die Forster mit einem 6:3 Erfolg als Aufsteiger vom Platz gingen. Im zweiten Jahr der dann folgenden Zugehörigkeit zum Landesspielbetrieb legte die erste Mannschaft dem Verein zum 100jährigen Bestehen ein völlig unerwartetes Präsent auf den Gabentisch. Als Staffelsieger der Landesklasse Süd gelang 2007 der Aufstieg in die Landesliga Süd in Brandenburg.

2005 - wieder ist ein Aufstieg geschafft

Dort konnte man sich drei Jahre halten, bevor die Saison 2009/10, natürlich wieder unter dramatischen Umständen, auf einem Abstiegsplatz beendet wurde. Der mit abstiegsgefährdete SV Vogelsang erhielt aus einem Spiel gegen die SG Burg, das in der Nachspielzeit beim Stand von 4:4 wegen einer Tätlichkeit eines Burgers am Schiedsrichter abgebrochen wurde, zwei Punkte am grünen Tisch. Diese führten am Ende dazu, dass der SV Vogelsang einen Zähler vor den Forstern platziert war und über die Relegation zunächst den Klassenerhalt schaffte. Doch ein halbes Jahr später zog der SV Vogelsang wegen Spielermangel sein Team aus der Landesliga zurück. Ähnlich spektakulär stieg der SV Süden Forst ein Jahr später aus der Landesklasse Süd ab. Am vorletzten Spieltag gelang gegen den Mitkonkurrenten SG Friedersdorf zwar ein 2:1 Erfolg, der aber angesichts eines ganzen Dutzend vergebener Großchancen viel zu niedrig ausfiel. Das rächte sich am letzten Spieltag, als man beim alten, bereits als Absteiger feststehenden, Rivalen SV Döbern Nerven zeigte und 1:0 verlor. So behauptete Friedersdorf am Ende durch das drei Tore bessere Torverhältnis die Landesklassezugehörigkeit.

Bereits im Mai 2011 war mit Wirkung zum 1.7. die Fusion des SV Süden Forst mit dem SV Rot Weiß 90 Forst zum SV Lausitz Forst vollzogen worden, um die demographischen Probleme besser in den Griff zu bekommen. Leider musste der neue Verein nach dem Abstieg des SV Süden Forst seinen Spielbetrieb in der Kreisliga starten.

Vereinte Tradition. Vereinte Leidenschaft.